Porvoo

Porvoo ist die zweitälteste Stadt in Finnland.

Man nimmt an, dass Porvoo auf seinem jetzigen Gebiet etwa um das 13./14. Jahrhundert gegründet wurde. Das Stadtwappen zeigt einen Feuerstein, das an den Buchstaben C erinnert. Die älteste bekannte Version stammt aus dem Jahr 1423. Das Gründungsjahr der Stadt wird jedoch als 1346 vom schwedischen König Magnus Eriksson angegeben. Beides sieht man jedes Jahr in dem Blumenbeet vor der Stadtansicht.

Die Altstadt mit ihren engen Gassen, unregelmässigen Grundstücken und schiefen Häusern wurde im Mittelalter geplant. Die Strassen und Gassen haben auch heute das alte Kopfsteinpflaster jedoch mit neuen Steinen.
In den Jahrhunderten ist die Stadt einige Mal nieder gebrannt, wie viele andere Städte im Mittelalter, aber jedesmal neu aufgebaut. Ich glaube die ältesten Häuser sind um die 200 Jahre alt.

650 Jahre war Schweden der Herr im Hause Finnland, das 1809 an Russland ging. Zar Alexander I richtet im März 1809 die erste Versammlung des Reichstags im neuen Grossherzogtum Finnland im Rathaus von Porvoo aus. Im Dom legte der Zar seinen Eid ab und bestätigte dort öffentlich die bereits bestehende Staatsreligion, die Verfassung und die Rechte der Regierungsvertreter.
Der Dom (1723) ist mehrmals abgebrannt.

Das Domkapitel
Das Gymnasium von Porvoo wurde 1759 fertiggestellt und war bis 1850 eine Lehranstalt. Während des Reichstags zu Porvoo 1809 tagte hier der geistliche Stand. Zar Alexander I. hielt hier seine Eröffnungsrede und im großen Saal des Obergeschosses fand der Ball des Reichstags statt.

Bischofssitz – Piispantalo
Porvoo wurde im Jahr 1923 zum Bischofssitz des
schwedischsprachigen Bistums in Finnland. Das Gebäude wurde 1927 fertiggestellt. Im Oktober 2009 hat hier Bischof Björn Vikström seine Arbeit aufgenommen.

Russlands Einfluss sollte auch die Stadtarchitektur von Porvoo verändern. Durch erheblichen Widerstand der Einwohner wurden die Veränderungen jedoch nur südlich der Aleksanterinkatu durchgeführt und die Altstadt blieb verschont. Die Stadtplanung übernahm auch der deutsche Architekt Engels und bestimmte aussehen der Stadt im Empire-Stil mit seinen geraden Strassen.
Für diesen Teil der Stadt war es auch ein großer
Erfolg, noch heute sind dort gut erhaltene Viertel zu finden.

Die Lagerhäuser am Porvoonjoki

Die Lagerhäuser am Fluss sind leicht an ihrer charakteristischen roten Farbe zu erkennen, die allerdings erst aus dem Ende des 18. Jahrhunderts stammt. Damals wurden sie nämlich zu Ehren des Besuchs des schwedischen Königs Gustav III in Porvoo so gestrichen. Der lehmrote Anstrich schützte darüber hinaus das Holz vor den Einwirkungen durch Wind und Sonne.
Porvoo war ein wichtiger Handelshafen, mit direkten Zugang zur Ostsee. In den Lagerhäusern wurden die exotischsten Delikatessen eingelagert, Früchte, Wein, Gewürze, Kaffee oder Tabak.
Heute befinden sich in diesen Gebäuden kleine Geschäfte, Kunstgewerbe oder Cafés.